Eins vorweg: Manchmal braucht es eine große Veränderung. Wenn dein Geschäftsmodell überhaupt nicht mehr funktioniert, die Produkte überaltet und die Dienstleistungen einfach nicht mehr aktuell sind, dann helfen auch keine kleinen Verbesserungen mehr.
Wenn dein Geschäftsmodell, deine Produkte oder deine Dienstleistung grundsätzlich tragfähig und zukunftsträchtig sind, können viele kleine Veränderungen einiges bewirken.
Vorteile kleiner Veränderungen:
- können zu Einsparungen hinsichtlich Zeit und Geld führen
- lassen sich schnell umsetzen
- lassen sich kostengünstig umsetzen
- bringen nicht alles durcheinander
- wecken den Blick von außen
- sind schnell und einfach wieder rückgängig zu machen
Nachteile kleiner Veränderungen:
- die Motivation zur Umsetzung fehlt („lohnt sich ja nicht“)
- zu viele umgesetzte Ideen auf einmal führen zu Chaos
- man verliert den roten Faden im eigenen Unternehmen
Wie du siehst, haben kleine Veränderungen – wie eigentlich das Meiste - einige Vor- und einige Nachteile. Entscheidend ist sich im Prozess der Ideenfindung und –umsetzung der kleinen Veränderungen nicht zu verrennen.
Wie kann man bei der Ideenfindung vorgehen?
Ideen kommen manchmal spontan um die Ecke. Unter der Dusche, im Auto oder auf dem Fahrrad auf dem Weg nach Hause. Braucht man allerdings gezielt Ideen, fällt einem oft nicht sofort etwas ein.
Zwei Ausgangssituationen gibt es, für die du Ideen brauchst:
1. ein aktuelles Problem:
Damit ist kein akutes Problem gemeint. Wenn du sofort eine Lösung brauchst, hilft dir ein Ideenprozess nicht weiter. Aber vielleicht gibt es eine Herausforderung, die immer wieder auftritt: die Kunden beschweren sich über die Qualität der Produkte, dein Umsatz sinkt, die Lieferzeit ist zu lange, die Absprachen mit Kunden sich kompliziert und langwierig usw.. Dann lohnt es sich Ideen zu entwickeln. Nimm dir dafür ein bis zwei Stunden Zeit und blocke dir diesen Termin in deinem Kalender.
2. das Bestehende
Auch unabhängig von akuten Problemen und Herausforderungen ist die Arbeit am Unternehmen entscheidend für den Erfolg. Als Selbstständige bist du oft so eingebunden in das Tagesgeschäft, dass die Zeit fehlt „den Zaun zu reparieren“ oder „die Axt zu schärfen“. Mit einfachen und in kurzer Zeit umsetzbaren Methoden kannst du kleine Verbesserungen und Veränderungen erarbeiten, diese prüfen und umsetzen.
Wichtig ist, dass du dir bewusst Zeit nimmst. Nimm dir nicht vor es irgendwann anzugehen, wenn du Zeit hast, sondern blocke dir dafür Zeiten in deinem Kalender. Sorge dafür, dass du nicht abgelenkt bist oder unterbrochen wirst. Lege dir Stifte und Papier bereit.
Für die ständige Suche nach Verbesserungen (das bestehende) kannst du dir gerne 20-30 Minuten bzw. 2x 15 Minuten an einem festen Zeitraum in der Woche reservieren. Wunderst du dich über die 2x 15 Minuten? Es gibt einige Methoden (z. B. Themenwochen) bei denen du am Anfang der Woche ein Thema festlegst, auf das du diese Woche besonders achtest (die ersten 15 Minuten). Am Ende der Woche lässt du Revue passieren, was dir zu diesem Thema aufgefallen ist und ob sich eine Veränderung bzw. Verbesserung lohnt (die zweiten 15 Minuten).